Baldur’s Gate

Ich gebe es zu, ich bin ein absoluter Baldur’s Gate Fan. Jahrelang habe ich die Teile der Serie immer wieder gespielt, die Charaktere in den Gruppen neu kombiniert, unterschiedliche Gegenstände gesammelt, Gesinnungen durchgesponnen, Liebesgeschichten erlebt, war heldenhaft und manchmal ein bisschen böse. Noch eine Beichte: Ich stand sogar in einer der Büchereien im Spiel und habe in den Büchern gelesen. Man könnte getrost behaupten, ich wäre ein Baldur’s Gate Nerd und man hätte damit Recht. Nun wo das geklärt wäre, gibt es vielleicht einige die sich fragen

„Was ist ein ‚Baldur’s Gate?“

Diese Frage kommt mir, um ehrlich zu sein, ganz gelegen. Baldur’s Gate ist ein Computerrollenspiel bestehend aus 3,5 Teilen. Die Serie wurde 1998 veröffentlicht und im Jahr 2001 kam der letzte Teil auf den Markt. Das ganze Spiel basiert auf den Regeln von D&D beziehungsweise einer angepassten/vereinfachten Form dieser Regeln. Hier ein Link zu Baldur’s Gate bei Steam.

Die Handlung

Die Geschichte beginnt sehr spielerisch, man erledigt kleinere Aufträge auf der Kerzenburg. Die Kerzenburg ist ein Hort des Wissens und der Gelehrsamkeit, dort ist man zusammen mit seiner Schwester Imoen aufgewachsen. Schon bald nach Spielbeginn haben es gedungene Mörder auf einen abgesehen und wollen einen in der Kerzenburg meucheln. Mit Müh und Not entkommt man diesen Ganoven, nur um wenig später den Ziehvater zu verlieren. Dann steht man also da, hat keine Ahnung von der Welt und keine Ahnung von der eigenen Rolle in der Welt. Der Ziehvater hatte noch den freundlichen Arm erwähnt, eine Feste die man erreicht wenn man sich an der Handelsstraße entlang hangelt. Also auf dorthin. Die Geschichte nimmt immer weiter an Fahrt auf und ehe man sich’s versieht rettet man versehentlich die Stadt Baldur’s Gate und die umliegenden Ländereien vor einem Krieg. Mittlerweile hat man als Spieler die unbestimmte Gewissheit, der eigene Charakter könnte möglicherweise ein Halbgott sein und leider auch die Last der Prophezeiung tragen müssen:

Der Fürst des Mordens wird vernichtet werden, doch

noch mit seinem Tode zeugt er sterbliche Nachfahren.

Und Chaos wird sprießen, wo immer ihr Fuß den Boden berührt.

Also sprach der Weise Alaundo.

Die erste Erweiterung reiht sich irgendwo kurz vor dieser Rettung oder nach dieser Rettung ein, je nachdem wie man hier spielen will. Das Dungeon Crawling, das Durlags Turm bringt, ist vermutlich die größte Erweiterung oder spürbarste Veränderung am ersten Teil. Ohne diese Erweiterung gibt es keinen großen Dungeon durch den man sich kämpfen und rätseln müsste.

Der zweite Teil stürzt die Gruppe direkt ins Chaos. Aus dem Intro „Sie kamen, als ihr euch gerade zur Rast gelegt habt. Geschöpfe die von einem Nebel verhüllt waren, der auch eure Sinne umnebelte und die Trennlinie zwischen wachen und träumen verschwimmen ließ. Es lag weder Bösartigkeit in ihrem Tun noch Hass, auch gab es keinen Hinweis, das vielleicht eine alte Rechnung beglichen werden sollte. Nur eine schnelle Gefangennahme und die Vorahnung von noch viel schlimmeren Dingen.“ Dann sind da Bilder von Messern, Sägen, Knochen, Schädeln, Schreie verhallen im Hintergrund und am Ende des Intros baumeln Ketten von der Decke, als wäre eben noch jemand daran festgemacht. Gänsehaut pur! Man wacht in einem Verließ auf und irgendein geisteskranker Magier meint nur „Es ist Zeit für weitere Experimente“, zum Glück wird er von einem Golem unterbrochen, der vor weiteren Eindringlingen warnt. Der Magier ist beschäftigt, also ergreift man schnell die Flucht. Beim ersten Spielen habe ich eigentlich nur versucht, aus dieser Sache irgendwie rauszukommen und ständig sind Dinge um mich herum passiert, bis ich schlussendlich einen Angriff der Dunkelelfen auf die Oberwelt verhindert habe. Völliges Chaos, aber man ist sich nun über die eigene Herkunft sicher und die Zukunft wird im letzten Teil offenbart.

Im letzten Teil – offiziell wird der letzte Teil nur als Erweiterung zum zweiten Teil geführt – kämpft man sich in einem epischen Showdown nach dem Nächsten von Schlachtfeld zu Schlachtfeld. Zu guter Letzt fällt die Entscheidung:
Guter Gott sein, sterblich sein, böser Gott sein.

Gegenstände und Personen

In den Teilen begleiten einen unterschiedlichste Charaktere, sie alle haben eine Geschichte und können auch untereinander Liebeleien und Streitereien ausleben. 25 im ersten Teil,16 im zweiten Teil und ein neuer im dritten Teil. Die eigene Gruppe ist dabei immer höchstens 6 Personen stark. Man muss sich bei der Gruppenzusammenstellung also irgendwie entscheiden. Naja, oder man spielt einfach so oft von Anfang bis Ende, bis man alle relevanten Kombinationen zusammengestellt bespielt hat. (Schuldig, siehe Einleitung.)

Die Zahl der Gegenstände erschlägt einen beinahe. Die Ausrüstungsgegenstände, die man seiner Gruppe angedeihen lassen kann werden in folgende Gruppen eingeteilt:

Waffen: Armbrüste, Bögen, Bastardschwerter, Bolzen, Dolche, Flegel, Hellebarden, Katanas, Kriegshämmer, Kugeln, Kurzschwerter, Langschwerter, Morgensterne, Pfeile, Schlingen, Stangenwaffen, Streitäxte, Streitkolben, Zauberstäbe, Zweihänder

Rüstungen: Armbänder, Gürtel, Helme, Rüstungen, Schilde, Stiefel

Sonstige Gegenstände: Halsketten, Ringe, Schlüsselgegenstände, Umhänge, Tränke, Verbrauchsgegenstände, Bücher

Die außergewöhnlichen Gegenstände wurden zudem mit einer längeren Geschichte ausgestattet. Von jeder Gegenstandssorte findet man fünf und mehr besondere Varianten, das sind mehr als 150 Stück. Abgesehen davon gibt es noch eine Hand voll Gegenstände, die im Lauf des Spiels aus Bruchstücken zusammengebaut werden können.

Handlungsschauplätze

Mittlerweile mag man es bereits vermuten, und ja, die Welt in der man all diese Menschen kennenlernt und Schlachten schlägt ist immens. Keiner der Kartenabschnitte ist langweilig, immer gibt es ein Geheimnis zu lüften, etwas zu erkunden oder eine Entscheidung mit Nachwirkungen zu treffen.

Fazit

Die Hauptquest, die Nebenquesten, die Geschichten der Nicht-Spielercharaktere und die Gegenstände in der Welt fügen sich in Baldur’s Gate zu einem kunstvollen Gesamtwerk zusammen. Wer sagt aber, dass man nicht einzelne Teile davon herausgreifen sollte und in eine andere Welt portieren kann? Gerade dort wo das Computerspiel hinter den denkbaren Möglichkeiten zurückbleiben muss, weil im Spiel nur eine begrenzte Zahl an Lösungswegen angedacht und umgesetzt werden kann, gerade dort können sich die unendlichen Optionen des Pen & Paper in wundervolle Geschichten entfalten. Für diesen Blog werde ich immer wieder Inspirationen und Anleihen bei diesem Spiel holen.

Falls ihr Baldur’s Gate gar nicht kennt und ein bisschen in den Gegenständen und Questen forsten wollt, empfehle ich euch diese Seite hier: rpguides, auf dieser Seite findet ihr die Komplettlösung und jeden außergewöhnlichen Gegenstand, inklusive dessen Rollenspielbeschreibung. In diesem Sinne viel Spaß beim inspirieren lassen und stöbern.

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